Neuigkeiten aus Lesotho
Frau André-Lang war wieder bei uns an der Schule und berichtete aus Pitseng/Lesotho. Es fanden aufgrund des erfreulich regen Interesses an 3 Vormittagen Vorträge für die Klassen satt, der Elternbeirat und weitere Interessierte wurden an einer Abendveranstaltung informiert.
Viele unserer Klassen und auch einige Familien haben inzwischen Patenschaften für dortige Jugendliche übernommen und diesen benachteiligten Kindern eine Chance auf Bildung und somit auf eine gute Zukunft geschenkt. Zwei unserer Mitarbeiterinnen besuchten die Pitseng High School bereits und konnten "unsere" Patenkinder persönlich kennen lernen. Die Schüler dieser High School lernen auch Englisch, so können wir mit ihnen per Briefe oder weitergeleiteter E-Mails in Kontakt kommen und auch bleiben. Gut die Hälfte der Kinder aus dem Patenprogramm schafft es sogar eine höhere Bildung zu erreichen und somit gut gerüstet ins Berufsleben zu starten.
Sehr lebensnah und pädagogisch geschickt auf jede Altersstufe zugeschnitten brachte uns unser Besuch die Lebenssituation der Menschen in Lesotho nahe. Die Bilder dieses Artikels sind aus dem Vortrag bei den älteren Grundschulkindern.
In Lesotho leben Basotho und sie sprechen Sesotho. Man begrüßt sich mit „Dumelang – Hallo“. Besonders lustig fanden die Kinder das Wort „Khotso“, das die wunderbare Bedeutung „Frieden“ hat.
Beeindruckt waren wir davon, wie einfach und kreativ Spielzeug hergestellt werden kann: Da braucht´s nur ein paar Plastiktütenreste und mit ein bisschen Geschick entsteht ein Springseil.
Da staunten unsre Dritt- und Viertklässler: Ein Bub ihres Alters wird in Lesotho häufig „Hütejunge“ und zieht in die hohen Berge mit einer Schafherde, ganz alleine auf sich gestellt. Frau André-Lang erzählte, sie habe auf ausgedehnten Spaziergängen mit ihrem Mann schon solche Jungs getroffen, die auf einem Stöckchen eine Eidechse aufgespießt hatten, selbstgefangenes Essen… in die Schule gehen und lernen können ist da sicher viel angenehmer, trotz der Hausaufgaben und Proben! Vor allem hat man da eine Chance auf ein gutes Leben!
Wunderbar kuschelig und warm sind die Decken aus Lesotho, die dort wie ein Umhang getragen werden. Es gibt welche für Männer und Frauen und welche für Kinder. Bei dem Klima im Hochgebirge dort kann man die gut vertragen! Es kann sogar vorkommen, dass es im Pausenhof in der Pitseng High School eine richtige Schneeballschlacht gibt. Ob der Schnee zum Schneemänner bauen reicht, das wollen wir dann beim nächsten Besuch im Herbst 2017 fragen.
Der typische Lesothohut, der auch im Logo von Yes We Care! e.V. zu finden ist, den durften die Kinder natürlich auch mal ausprobieren. Der „Chief“ trägt so einen, wenn er Versammlung hält und zeigt so, dass er in Ruhe nachdenken will.
Mrs. Makabelo Tenane und Mrs. Mpho Makhalanyane heißen die beiden Betreuerinnen vor Ort, die sich um die Kinder kümmern. Diese beiden Damen sind besonders wichtig, denn sie wissen ganz genau, was jedes Kind braucht und so kann Frau André-Lang bei ihrem nächsten Besuch in Lesotho genau das Richtige mitbringen. Wenn sie in den nächsten Wochen wieder Zuhause ist in Südafrika wird sie nämlich sofort einzelne Päckchen für die Kinder packen und sie per Transporter persönlich zu ihnen bringen.
Der Bau des „Bischof-Manfred-Müller-Jungeninternats“ ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass bereits einige Jungs einziehen konnten. Der Lehrer Mr. Paku ist übrigens ein Ehemaliger, der´s geschafft hat, auf eigenen Füßen zu stehen. Er beaufsichtigt die Jungs im Internat und hilft ihnen bei den Hausaufgaben. Mr. Paku sieht sehr streng aus, aber auch gerecht, fanden unsere Schüler.
Leider gab´s auch schlimme Neuigkeiten: Im Moment herrscht in Lesotho eine große Trockenzeit, so dass alle Tiere geschlachtet werden mussten. Die Ernährung der Schüler der Pitseng High School ist also derzeit wieder sehr einseitig und besteht nur aus Maisbrei und Kohlsuppe. Das ist gar nicht gesund! Sobald der ersehnte Regen endlich kommt, wird Yes We Care! e.V. eine größere Menge an Geld schicken, um wieder neue Tiere anzuschaffen. Dann gibt´s wieder Eier von den Hühnern und Milch von den Kühen; auch Schweinefleisch wird auf dem Speiseplan stehen können.
Und wenn man die Farben der Deutschlandfahne mit denen der aus Lesotho mischt, dann kommt Südafrika raus!
Wer noch mehr Neuigkeiten lesen will, kann dies hier tun: http://www.yeswecare-ev.de/index.php?lang=de
"Kea leboha - Vielen Dank!", betonte Frau Irna André-Lang immer wieder.
Auch wir sagen "Kea leboha!" zu Frau André-Lang. Sie und ihr Verein Yes We Care! e.V. helfen uns, dass wir uns sinnvoll und wirklich effektiv um andere Menschen kümmern können!
Melanie Heigl-Birk und Andreas Detterbeck